In der heutigen Episode diskutieren Christian Dürk und sein Gast Dr. Andreas Rein, Experte für agilen Organisationsaufbau, das Konzept der Flight Levels in der agilen Organisation und dessen Umsetzung. Was verstehen wir unter Flight Levels? Wo liegen Vorteile? Was hat das mit Projekten zu tun? Und wie kann ich das in meiner Organisation umsetzen.
Gast der Episode:
Dr. Andreas Rein ist ehemaliger Softwareentwickler, der seine Leidenschaft im Projektmanagement und später im Bereich der Business Agilität gefunden hat. Dabei hat er sich unter anderem auf die Steuerung von Organisationsstrukturen spezialisiert, um Unternehmen dabei zu helfen, agiler und erfolgreicher zu werden.
Das Flight Level Konzept
Grundidee ist die Business Agilität. Diese dritte Welle der Agilität zielt darauf ab, die gesamte Organisation agil zu machen, um flexibel auf ständig wechselnden Herausforderungen reagieren zu können. Dabei ist Business Agilität abhängig von der Kultur und vom Verhalten in der Organisation und nicht von Methoden und Frameworks. Die Umstellung auf Business Agilität erfordert auch eine Veränderung der Denkweise und eine Anpassung der Führungsrolle, um Entscheidungskompetenzen abzugeben und Verantwortung auf Experten zu übertragen.
Im Flight Level Konzept ist für die erfolgreiche Umsetzung von Business Agilität die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den drei Flight Levels entscheidend:
Überblick Flight Levels
- Flight Level 1 – operative Ebene (How): Diese Ebene dient dem Steuern und Organisieren der Aufgaben der Teams, der „wirklichen“ Arbeit im Detail.
- Flight Level 2 – koordinative Ebene (What): Diese Ebene zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams zu koordinieren. Was muss ich eigentlich tun, um Dinge fertig zu kriegen?
- Flight Level 3 – strategische Ebene (Why): Die große Flughöhe. Auf dieser Ebene werden strategische Entscheidungen getroffen, um die Ausrichtung der Organisation zu steuern. Warum tue ich eigentlich, was ich tue?
Anwendung und Umsetzung von Flight Levels
Ähnlich dem Portfolio- oder Multiprojektmanagement werden im Flight Level 2 die verschiedenen Projekte und Initiativen koordiniert und priorisiert. Das bricht sich dann runter in die Visualisierung des Arbeitsprozesses in einem Board – bis hinunter in die operative Team-Ebene. Die Visualisierung des Wertstroms und die Begrenzung der Arbeit im System sind wichtige Schritte, um den Fluss zu verbessern und Projekte erfolgreich abzuschließen. Die Visualisierung der Systemtopologie der Organisation kann dabei helfen, Bereiche für Verbesserungen zu identifizieren und die Kommunikation zu erleichtern.
Vorteile durch Fligh Levels
Die Flight Levels bieten einen leichtgewichtigen Ansatz zur organisatorischen Transformation und ermöglichen es Organisationen, ohne wesentliche Änderungen an ihrer Struktur zu beginnen. Ich muss nicht erstmal neue Rollen (wie bei Scrum) einführen. Ich kann in einem ausgewählten Bereich starten und meine Organisation in eine Landkarte von Flight Levels übersetzen. Mir dann für eine Beispielarbeit überlegen, wie der Wertstrom fließt, wie die Organisation funktioniert im Ablaufsinn und von da aus kann ich die Systemtopologie oder Flight Level Architektur weiter entwickeln… sich alleine damit mal zu beschäftigen, das ist schon für viele Organisationen sehr heilsam.
Wenn Sie das Thema Flight Level spannend finden, empfehlen wir zum Beispiel folgende Ressourcen, um weitere Einblicke und Anleitungen für die Implementierung von Flight Levels zu erhalten:
- Das unterhaltsame Buch Agilität neu denken von Klaus Leopold .
- Die Bücher Agiler Organisationsaufbau und Steampunk Ökonomie von Dr. Andreas Rein
- Videos vom Flight Club auf YouTube geben praktische Einblicke .
- (Virtuelle) Veranstaltungen wie die Flight Levels ermöglichen den Austausch mit Experten und Anwendern .
Host des Podcasts:
Christian Dürk ist Host des Podcast und Vorstand von Corivus. Er hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Management komplexer IT- und Organisationsprojekte. Sein besonderes Steckenpferd ist der Spagat zwischen kurzfristigem Drehen eines Projekts und seiner langfristigen Organisation – insbesondere einer zukunftsfähigen Personalplanung, die das dauerhafte Funktionieren eines Bereichs sichert.
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