#39 – Faktor Mensch: Warum Prozesse allein Projekte nicht zum Erfolg führen

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Soziale Kompetenzen sind entscheidend für den Projekterfolg.

In dieser Episode von Projektmanagement im Glas geht es um soziale Kompetenzen im Projektkontext und warum Prozesse allein nicht zum Erfolg führen. Christian Dürk spricht mit seinem Gast Ilja Doert, warum Projekte scheitern und inwiefern der Faktor Mensch eine entscheidende Rolle spielt.

Gast der Episode
Ilja Doert ist Experte und Mentor für erfolgreiche IT-Großprojekte. Seine berufliche Laufbahn begann vor über 35 Jahren im IT-Service, wo er seine Leidenschaft für die Kundenarbeit entdeckte. Anders als der typische IT-Nerd hat er in Projekten im In- und Ausland vielfältige Erfahrungen gesammelt und über den Tellerrand geblickt. In den letzten Jahren hat er sein Fachgebiet um systemisches Coaching und Persönlichkeitsentwicklung erweitert.

Komplexe Projekte erfordern unbedingt eine andere Herangehensweise als einfache Projekte. Viele IT-Projekte scheitern nicht an technischen Problemen. Soziale Kompetenzen sind häufig die Ursache. Oft sind zwischenmenschliche Aspekte relevanter als die technischen für den Erfolg von Projekten.

Soziale Kompetenzen: Wo sind die Hindernisse?

Die Matrix-Organisation und Wissenssilos in Unternehmen werden als Hindernisse für erfolgreiche Projekte identifiziert. Agile Prozesse führen nicht automatisch zu erfolgreichen Teams. Wichtig sind direkte Kommunikation und flexible Organisationsstrukturen.
Trivialisieren ist kein Allheilmittel, weil dir dann das Gesamtbild fehlt, was aber entscheidend ist bei komplexen Systemen. Um komplexe Prozesse zu verstehen, reicht Erfahrung allein nicht aus. Intuition ist wichtig, die man auch trainieren kann. Hierfür werden Beispiele genannt.

Außerdem wird besprochen, wie eine gemeinsame Vision als übergreifender Handlungsrahmen den Projekterfolg unterstützt – und wie Kommunikation, Freiraum für Kreativität und das Verständnis für Menschentypen positiv beitragen.

Das DISG Persönlichkeitsmodell unterstützt uns darin, Menschen besser zu verstehen und das eigene Verhalten und die eigene Kommunikation ggf. anzupassen. Es gibt dominante (D), initiative (I), stetige (S) und gewissenhafte (G) Verhaltensstile.

Die gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg wird als Methode zur Konfliktlösung vorgestellt. In allen Gesprächs­situationen empfiehlt Rosenberg einen Vier­schritt der Argumentation:

  1. Beobachtung schildern (statt gleich zu deuten)
  2. Eigene Gefühle mitteilen (statt Beschuldigungen aus­zusprechen)
  3. Bedürfnisse formulieren (statt Strategien vor­zuschlagen)
  4. Wunsch äußern (statt Forderungen zu stellen)

Die wichtigsten Tipps für soziale Kompetenzen in Projekten

  • Direkte Kommunikation fördern
  • Druck rausnehmen, Freiraum geben
  • Menschen helfen, sich besser zu verstehen

Kapitelübersicht

00:00 Einstieg
01:30 Der heutige Gast Ilja Doert
03:20 Warum scheitern Projekte wirklich? Ist es der Mensch oder sind es die Prozesse?
07:10 Anforderungen beschreiben und Zusammenarbeit in Teams – Silos vs. Gesamtbild
14:45 Trivialisieren ist kein Allheilmittel
18:00 Intuition trainieren
20:21 Vision als übergreifender Handlungsrahmen
22:00 Ziele
25:00 Verschiedene Menschentypen – DISG Modell
27:30 Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg
28:50 Wichtigste Tipps zum „Faktor Mensch“

Host des Podcasts:
Christian Dürk ist Host des Podcast und Vorstand von Corivus. Er hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Management komplexer IT- und Organisationsprojekte. Sein besonderes Steckenpferd ist der Spagat zwischen kurzfristigem Drehen eines Projekts und seiner langfristigen Organisation – insbesondere einer zukunftsfähigen Personalplanung, die das dauerhafte Funktionieren eines Bereichs sichert.

Möchten Sie uns Feedback geben oder haben Sie eine Frage zum Projektmanagement oder zu Projekten, die wir im Podcast beantworten sollen? Dann schreiben Sie uns an podcast@corivus.de.

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