In der aktuellen Episode von Projektmanagement im Glas geht es um eine der zentralen Fragen im Projektmanagement: Wie lassen sich agile Arbeitsweisen mit klassischen Planungs- und Reportingmethoden erfolgreich verbinden? Welche Tools sind dabei sinnvoll? Gastgeber Christian Dürk und sein Gast Markus Fleckenstein, Experte für Projektmanagement und Organisationsentwicklung bei Corivus, beleuchten diese Herausforderung anhand praxisnaher Beispiele und geben wertvolle Tipps für die Umsetzung.
Gast der Episode:
Marcus Fleckenstein ist Senior Consultant bei Corivus. Er bringt umfassende Expertise aus IT- und Organisationsprojekten ein.
Ziele klar definieren: Der Startpunkt jedes Projekts
Markus betont, wie wichtig es ist, von Anfang an eine klare Vision für ein Projekt zu entwickeln. Ohne eine präzise Zieldefinition ist es schwer, die nötige Orientierung für alle Beteiligten zu schaffen. Im Gespräch erläutert er, wie große Projektziele in kleinere, handhabbare Einheiten zerlegt werden können – von Stories bis hin zu Epics. Diese Strukturierung hilft Teams dabei, fokussiert zu arbeiten und Fortschritte messbar zu machen.
Dabei stellt sich oft die Frage, welcher Ansatz besser geeignet ist: agil oder klassisch? Während agile Methoden Flexibilität und schnelle Anpassungen ermöglichen, bieten klassische Modelle wie der Wasserfallansatz eine bessere Planbarkeit. Christian und Markus zeigen, dass die Antwort häufig in einem hybriden Modell liegt, das die Stärken beider Ansätze miteinander kombiniert.
Herausforderungen und Lösungen
Eine besondere Herausforderung entsteht, wenn agile Teams auf Stakeholder treffen, die klassische Planung bevorzugen. Markus teilt Erfahrungen aus einem Projekt, bei dem ein MVP (Minimum Viable Product) zunächst agil entwickelt wurde, die Organisation jedoch im Rollout-Prozess eine klare Roadmap mit festen Zeitplänen und Budgets benötigte.
Hier wurde deutlich, dass Transparenz der Schlüssel ist, um beide Welten miteinander zu verbinden. Die Frage „Wie weit sind wir und wie lange brauchen wir noch?“ kann nur beantwortet werden, wenn klare Reporting- und Planungsstrukturen geschaffen werden, ohne die Agilität der Teams einzuschränken.
Mit Tools Struktur schaffen und Transparenz fördern
Ein weiteres zentrales Thema der Episode ist der Einsatz von Tools wie Jira. Markus erklärt, wie Jira Teams hilft, effizient zu arbeiten, aber auch den Informationsbedarf des Managements erfüllt. Dabei liegt der Fokus auf einer klugen Strukturierung:
- Labels und Statuseinheiten helfen, Arbeitsaufgaben besser zu kategorisieren und den Fortschritt transparent zu machen.
- Einheitliche Prozesse und Definitionen sorgen dafür, dass alle Beteiligten – vom Team bis zu den Stakeholdern – dieselbe Sprache sprechen.
Die Einführung solcher Standards ist jedoch keine einmalige Aufgabe. Markus beschreibt, wie Workshops und regelmäßige Check-ins genutzt werden, um Prozesse iterativ anzupassen und zu optimieren. Dies ist ein fortlaufender Prozess, der Geduld und die aktive Einbindung aller Beteiligten erfordert.
Change- und Stakeholder-Management: Akzeptanz schaffen
Der Erfolg eines Projekts hängt nicht nur von klaren Zielen und passenden Tools ab, sondern auch von der Akzeptanz bei Teams und Stakeholdern. Markus hebt hervor, wie wichtig es ist, alle Beteiligten frühzeitig in Veränderungsprozesse einzubinden. Nur durch Transparenz und offene Kommunikation können Widerstände überwunden und Vertrauen aufgebaut werden.
Er empfiehlt, Workshops und Kleingruppenarbeiten zu nutzen, um die Erfahrungen der Teams mit strategischen Anforderungen zu vereinen. Dabei geht es nicht nur um technische Prozesse, sondern auch um das Management von Erwartungen und Bedürfnissen – eine echte Kunst im modernen Projektmanagement.
Takeaways
Zum Abschluss fassen Christian und Markus die wichtigsten Erkenntnisse der Folge zusammen:
- Gemeinsam gestalten: Der Erfolg hängt von der aktiven Einbindung aller Beteiligten ab – von den Teams bis hin zu den Entscheidungsträgern.
- Transparenz schaffen: Klare Prozesse und Reporting-Strukturen erleichtern die Zusammenarbeit zwischen agilen Teams und klassischen Stakeholdern.
- Hybride Ansätze nutzen: Die Kombination aus Agilität und klassischer Planung bietet Flexibilität und Verlässlichkeit.
- Iterativ arbeiten: Prozesse und Tools sollten regelmäßig hinterfragt und angepasst werden, um die Anforderungen aller Phasen zu erfüllen.
Kapitel
00:00 Einführung in das Projektmanagement
02:52 Agile vs. Wasserfall: Ein Spannungsfeld
06:11 Transparenz und Planbarkeit im Projekt
09:03 Anforderungsmanagement und Strukturierung
12:05 Integration von agilen und klassischen Methoden
15:11 Prozessoptimierung und Teamkommunikation
16:21 Change Management und Stakeholder-Management
17:16 Prozessanpassung und Ticketmanagement
19:09 Informationsbedarfe im Projektmanagement
21:24 Agile vs. Wasserfall-Methoden
23:30 Prozessqualität und Team-Involvierung
26:17 Der richtige Zeitpunkt für Tool-Anpassungen
29:01 Key Takeaways und Fazit
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Host des Podcasts:
Christian Dürk ist Host des Podcast und Vorstand von Corivus. Er hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Management komplexer IT- und Organisationsprojekte. Sein besonderes Steckenpferd ist der Spagat zwischen kurzfristigem Drehen eines Projekts und seiner langfristigen Organisation – insbesondere einer zukunftsfähigen Personalplanung, die das dauerhafte Funktionieren eines Bereichs sichert.